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Nicht so ganz einfach ist es an der Mauer die Tröge zu bepflanzen, mal ist es zu sonnig, mal zu schattig.

Im Frühjahr ist das Vergißmeinicht eine glückliche Lösung. Zumal sich die einzelnen Samen selber verteilen und im nächsten Jahr wieder die Chance auf „Neues Glück“ besteht. Es liebt halbschattig Lage und mullhaltigen, feuchten Lehmboden.

Die Blüten gehen von hellblau bis hin bei geöffneten Blüten, die hin und wieder rosa überlaufen können.

Meist vollzieht sich während der Blütenentwicklung ein vollständiger Farbwechsel von rosa nach blau. Die Ursache dafür, habe ich gelesen, liege in der Veränderung des pH- Wertes in der Blüte. Im Knospenstadium ist das Milleu in den Blütenzellen eher sauer, während später es dann basisch wird. Den blauen Blüten, die an Augen erinnern, könnten die Pflanze ihren deutschen Namen zu verdanken haben.

Das es in vielen Romanzen eine Rolle spielte ist mehr als naheliegend. So hieß es zum Beispiel in Württemberg, wer an „Sommerjohanni“ (24. Juni) ein wildes Vergissmeinnicht mit drei Spatenstichen ausgrabe, bleibe vor allerlei Schaden bewahrt. In Schlesien, wo das Vergißmeinicht auch „Wieselblum“ genannt wurde, glaubte man, dass immer, wenn wenig Vergissmeinnicht wuchsen, es wenig Wiesel und dafür umso mehr Mäuse gebe.

Liebesorakel mit Vergissmeinnicht
Vor allem aber in Liebesangelegenheiten glaubte man, sich die geheimnisvollen Kräfte der schönen Blume zunutze machen zu können. Für ein Lie­bes­orakel sollte man in der Walpurgisnacht (30. April) etwas Erde auf einen Stein geben und zwei Vergissmeinnicht darauf pflanzen. Wuchsen diese aufeinander zu, galt das als Hinweis, dass der oder die Geliebte treu bleiben oder man bald heiraten würde. Auch eine aphrodisierende Wirkung sagte man dem Pflänzchen nach, wie der Arzt und Botaniker Adam Lonitzer im 16. Jahrhundert erwähnt: „Die Wurzel angehenkt soll die Buhler holdselig und werth machen“. Dem widerspricht freilich schon damals der wetter­auische Pfarrer Conrad Roßbach in seinem 1588 erschiene­nen „Paradeißgärtlein“: „… Sindt abergläubisch Leut fürwar/ Und hilfft doch oftmals nit ein Haar.“ Immerhin hat man das Vergissmeinnicht – vor allem das Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis) und seine schwach giftigen Inhaltsstoffe – seit alters her in der Volksheilkunde bei Augenentzündungen, Geschwüren, Lungentuberkulose, chronischem Bronchialkatarrh oder bei Erschöpfungszuständen eingesetzt. Das Kraut enthält – wie alle seine Verwandten – neben Flavonoiden auch Gerbstoffe, Mineralien und Alkaloide. In der Schulmedizin spielt das Vergissmeinnicht heute allerdings keine Rolle, es wird jedoch noch in der Homöopathie verwendet.

Quelle: http://www.lw-heute.de/index.php?redid=14143


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