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Zwiebelpflanzen vorziehen

Kaum habe ich meine Weihnachtdekoration eingepackt, da hätte ich gerne kräftige Farben, die mir eine Vorfreude auf das Frühjahr geben können. Natürlich gibt es gerade jetzt in den Supermärkten Primeln, Narzissen, Tulpen und anderes mehr als Blüher käuflich zu erwerben. Aber selber lassen sich diese Pflänzchen auch vorziehen, wenn man(n)/frau es kann, was sich bei mir noch zeigen muss. Den Versuch (neben den Einpflanzungen im Garten) habe ich in jedem Fall gestartet.

In zwei Schalen habe ich bereits im November die Zwiebeln (Tulpen, Narzissen, Hyazinthen) gesetzt und diese Schalen im Freien gelassen (damit sie auch mal den winterlichen Frost genießen können) die Ende Dezember mit den Blattspitzen aus der Erde sahen. Nunmehr stehen sie seit 3. Januar im Haus – warm zwar, aber dunkel.

Einige weitere Zwiebeln habe ich im Haus in Blumentöpfe mit Erde gesetzt. Diese stehen nun warm aber dunkel. Dort sollen sie so lange bleiben, bis sie ca. 15 cm hoch sind – also kurz davor den nächsten Regalboden zu erreichen 😉

Nun aber noch ein bischen etwas zu Hyazinthen, die auch „Hyacinthus-Orientalis“ genannt werden.

Sie sind uralte Kulturpflanzen, die wegen ihrer duftenden Blüten schon seit mehr als zwei Jahrtausende kultiviert werden. Die auffallenden Frühjahrsblumen stammen ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet und dem Nahen Osten.

Die Verbreitung der Hyazinthen in Europa begann schon im Mittelalter. Im 16.Jahrhundert gelangten die Zwiebeln von Istanbul aus nach Venedig und Padua. Über Italien fanden sie rasch ihren Weg in andere europäischen Länder nördlich der Alpen.
In Holland waren nicht nur die Tulpen zeitweise sehr teuer, auch für die Hyazinthen wurden Wucherpreise verlangt. Und so kam es, dass sie über Jahre hinaus immer beliebter wurden und die Preise fielen.
Man nennt sie auch die Pflanze des “Wiederkehrenden Lebens“.

Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Angefangen von weiß bis gelb bis hin zu rosa, blau und violett, die zwischen März und Mai in unseren Gärten blühen. Mittlerweile gibt es schon 50 verschiedene Sorten, angefangen von der kleinen Sorte, der Traubenhyazinthe (Muscari), bis zu den wohl bekanntesten, „Orientalis“, die wohl jeder kennt.
Die Pflanze selbst wird nur 25- 30 cm groß, wobei die Blätter schon eine Länge von ca. 20 cm erreichen. Die Blüten selbst sind trichterförmig und verschiedenfarbig und sehr üppig, wobei sie nach Jahren immer kleiner werden und dann irgendwie nicht mehr so toll aussehen. Nimmt man sie allerdings nach dem Verblühen heraus und pflanzt sie im Herbst wieder ein, verkümmern sie nicht so schnell. Außerdem sind die Blüten auf Dauer nicht mehr so fest. Irgendwie lockern sie sich, d.h., sie fällt mehr auseinander und sieht nicht mehr so kräftig aus.

Die Taubenhyazinthen dagegen sind sehr dicht und behalten diese Dichte auch über Jahre hinaus noch. Sie werden allerdings sind so hoch, sondern nur ca. 10-15 cm. Wie kleine Trauben sehen diese blau blühenden Blüten aus, welche sehr gut in Steingärten zu verwenden sind. Im alten Garten in Oberginsbach haben sich die Traubenhyzinthen vermehrt wie die wahnsinnigen. Hier habe ich nun leider keine 🙁

Schon an der Zwiebelfarbe kann man die späteren Blütenfarben erkennen. Besitzen sie eine helle Zwiebelhaut, kann man davon ausgehen, dass es sich um weiße oder helle Blüten handelt. Ist die Zwiebelhaut dagegen dunkelfarbig, werden sie ihre Pracht in dunklen Farben preisgeben, nämlich die Blau- bis Violettttöne. Die Stängel der Pflanze sind eher robust und ziemlich standhaft.

Alle Farben riechen intensiv, die blauen Gattungen jedoch ganz besonders. Vielleicht nicht die ideale Pflanze für ein Schlafzimmer.

Hyazinthen wachsen auf nicht zu schweren, kalkhaltigen Böden und sonnigen Standorten. Bei zuviel Feuchtigkeit ist die Gefahr der Zwiebelfäulnis sehr groß. Ihr geht es dann vermutlich so wie der Amarylis, sie verfault. Zuweilen kann es sinnvoll sein die Pflanztöpfe ein wenig mit Sand aufzufüllen.

Mehrer verschiedene Artengruppen und Farben sprechen das Auge wohl am meisten an und vermitteln ein Gefühl von Frühling, Farbe und Kraft.

Übrigens, Mr. Schneeulchen als Jäger dürfte verhindern dass Mäuse sich zu sehr an den Zwiebeln erfreuen und sie vertilgen. Im anderen Fall müsste ich wohl die Zwiebeln Pflanzen im Freien in Pflanzkörben unterbringen.

Da mein Wohnzimmer nicht sehr warm ist wird das der ideale Stellplatz (falls es mir gelingen sollte die Pflanzen vorzuziehen), denn bei zu viel Wärme verblühen sie sehr schnell.

Es gibt auch Gefäße, die eine Einschnürung besitzen, so dass die Zwiebel genau hineinpasst. Natürlich setzt man sie mit der Spitze nach oben hinein. Da ich schon früher diese Hütchen auf den Wassergläsern zu doof fand (sie sind jedoch nötig, da sich die Blüten nur im Dunkeln bilden) verzichte ich auf diesen Weg. (Das Hütchen dürfte dann abgenommen werden, wenn es sich hebt).

Im Garten lasse ich nach dem Verblühen die Blätter und Stiele welken und schneide sie dann im frühen Sommer ab, damit sie nun Kräfte in der Zwiebel tanken können und diese nicht unnötig an Blatt und Stiel vergeudet weil sich der Pflanzensaft wieder in die Zwiebel zurück zieht und neue Kraft bekommt.

Nicht anders als bei Tulpen, Narzissen, Krokussen usw. Traubenhyazinten braucht bzw. soll man nicht abschneiden, da sie sich alleine durch Samen vermehren. Sie lieben einen halbschattigen, feuchten Standort, wobei die Traubenhyazintehen überall gedeihen. Sollte man sich die Mühe machen, sie aus dem Boden zu holen, wird der daran haftende Sand abgeklopft, lässt sie trocknen und bewahrt sie in einem dunklen Raum auf, bis zur erneuten Einpflanzung im Herbst. Im Haus ist die Pflege genauso einfach, denn außer einer regelmäßigen Gießung braucht man normalerweise nichts zu machen. Allerdings habe ich hier die Erfahrung gemacht, dass sie zu sehr „schießen“ Also schnell hoch werden und durch den dünnen Stiel nicht mehr die Blüte tragen können.


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