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Eine Wurzel, von der ich nicht sehr viel weiß: „Tobinambur“. Als ich noch Teenager war und Frage Nr. 1 das Thema „Abnehmen“ war gab es mit Heliantus Tuberosos eine apothekenpflichtige, aber rezeptfreie, Tropfenlösung, die ein Völlegefühl vermitteln soll. Unschädlich und homöopathisch: bestehend aus genau dieser Wurzel, die ich jetzt in einen Topf gepflanzt habe.

Da ich unter beiden Schreibweisen fündig wurde verwende ich hier ebenfalls beide. Erhältlich sind diese Topinambur-Kartoffeln übrigens hier.

Ich persönlich würden den Geschmack ist als relativ neutral zu beschreiben. Ein hartes Fruchtfleisch, welches mich leicht an Kokosnus oder noch nicht reife Haselnüsse erinnert. Beißen ist bei empfindlichen oder instabilien Zähnen weniger zu empfehlen, hier würde ich sagen „brechen“ der zuvor geschnittenen Scheiben ist sinnvoller.

Topinambur wird auch als „Diabetikerkartoffel“ bezeichnet. Zuweilen wird sie als Heckenpflanze verwendet, oftmals bis der Besitzer entdeckt oder erfährt, dass sie eine selten gewordene Kartoffelart ist.

Die Pflanze vermehrt sich rasend und blüht, wie ihre Artgenossen die Sonnenblumen einmal im Jahr. Die Blüte ist jedoch wesentlich kleiner, während die Knollen – im Gegensatz zur normalen Kartoffelknolle – während des ganzen Jahres Früchte trägt.

Sinnvoll sei es, sie unter Kontrolle oder in einem Kübel wachsen zu lassen, da sie sich wie Unkraut vermehre. Bei Bedarf holt man (auch im Winter) einfach die Knollen aus dem Pflanzgefäß.
Zum Winter hin werden sie braun und das Blattwerk sollten abgeschnitten werden.

Tobinambur ist eine stark krautbildende Pflanze, die frosthart ist und bis zu vier Meter hoch werden kann. Dabei blüht sie gelb, es gibt diverse gefüllt blühende Sorten. Woher man-/frau sie beziehen kann ist mir noch nicht klar, da ich diese eine Wurzel von einer Bekannten erhalten habe.

Das Wichtigste an dieser Pflanze sind die zuckerreichen Knollen.

Anfang des 17. Jahrhunderts wurde bei einer Hungersnot im damaligen Nouvelle France (heute Kanada) die Topinamburpflanze von Indianern übernommen. Sie gelangte durch Seefahrer nach Frankreich und wurde an den Fürstenhöfen als Delikatesse angebaut. Bei uns gewann die Knolle auch erst in den Hungerjahren nach dem Krieg eine gewisse Bedeutung.

Es ist eine gesundheitsfördernde Knolle, besonders bei Diabetes, Stoffwechselleiden und Verdauungsstörungen.
Das Biotin, dessen Gehalt sehr hoch ist, als Wirkstoff neben den bekannten Vitaminen A, B1, B6, C, D, PP. Der Hauptinhaltsstoff der Knolle: Der linksdrehende Fruchtzucker (Fructose, Lävulose) wird vom Körper aufgenommen, ohne in angemessenen Mengen die Bauchspeicheldrüse sonderlich zu belasten.
Neben dem Fruchtzucker ist der Traubenzucker, in einem günstigen Verhältnis zueinander 2:1 (ähnlich wie Honig).

Die Mineralsalze (1,1 – 1,6 %) enthalten reichlich Calcium, Silicium, Eisen und Natrium, also Gerüst-, Gewebs- und Blutbilder.

Mehr darüber unter http://www.mueggelheimer-bote.de/0302/rubrik_garten.html

Diese Art der Kartoffel wird heute immer öfter wegen der essbaren Knollen angebaut, doch auch aus jungen Blattrieben kann ein (scheinbar) köstlicher Salat bereitet werden. Ebenfalls sollen sich die Blätter dieser Pflanze als Zwergkaninchen und Meerschweinchen-Futter eigenen, somit vielleicht ein Leckerbissen für Marinas Ninchen?

Da Topinambur stark wuchern soll wird er in meinen Absturzgarten gesetzt, manch einer setzt sie auf den Komposthaufen. Die Gartenabfälle können ruhig in dieses Topinamburbeet geworfen werden – die Abfälle verrotten hier und Unkräuter haben keine Chance hochzukommen

Tobinambur wird auch zu Therapiezwecken bei gestörtem Eßverhalten eingesetzt, weil es das Hungergefühl reguliert.

Diese Pflanze wurde am 20. März 2008 eingesetzt und sieht am 28. März 2008 so aus:

**Rezeptvorschlag**

Topinambur mit Tomaten

500 gr Topinambur
200 gr Tomaten
1 Zwiebel
1 Bund Schnittlauch
Öl, Essig, Salz, Pfeffer sowie Hüttenkäse

Die Topinamburwurzeln gründlich waschen. Tomaten waschen und sechsteln und den Schnittlauch schneiden.

Aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer und gewürfelter Zwiebel eine Marinade anrühren. Topinambur mit dem Gurkenhobel in die Marinade hobeln. Tomaten untermischen und mit Schnittlauch bestreuen. Diesen Salat dann mit Hüttenkäse garnieren.

Wachstumsprozeß:

am 6. April 2008 mittels Lineal gemessene Höhe, rund 20 cm

am 10. April, rund 30 cm Höhe
ins Freie gesetzt am 14. April 2008
Extrem auffällig waren die vielen Wurzelfäden, die sich durch den bereits eng gewordenen Topf zogen. Die Wurzeln, die dann essbar sind, müssten sich im Herbst bilden.
Es ist die Pflanze, die auf dem oberen Topf im braunen Topf, links, steht.

Nachdem die Pflanzen am 23. April alle rund um die 40 cm hoch sind kommen nun auch die beiden anderen Töpfe ins Freie – seit zwei Wochen stand ja bereits zum Test ein Topf im Freiland. Der Topf ist bereits jetzt riesig durchwurzelt gewesen. Jede Menge Leben also durch diese Wurzeln.

Gerade mal 5 Wochen sind die Knollen am 25.4.2008 alt, im Zimmer vorgezogen sind die Pflanzen ca. 50 cm hoch und der Wuzelballen sprengt bald diesen 20 cm Topf. Ich hoffe, die Pflanzen fühlen sich nun ausgetopft wohl.

Sicher bin ich mir nicht, ob die Stelle passend ist, da es nur sehr wenig Erdreich in der Höhe gibt. Ich lasse mich einfach mal überraschen, was dieser lebensfrohen Pflanze einfällt.

Allen eingepflanzten Knollen geht es im Juli 2008 gut. Wichtig ist, dass sie täglich Wasser bekommen. Im Regelfall sind alle Pflanzen etwas über 60 cm hoch.


One Response

  1. #1
    dagmar 

    Geschmacklich könnte ich persönlich mich an diese Diabetikerkartoffel gewöhnen, die leicht nussig schmeckt und die ich – falls vorhanden – einfach abends statt ein paar Knabbereien zu mir nehme.

    Nachteil an der ganzen Geschichte: die Knollen sind nicht lange haltbar. Somit ergibt das Ganze nur einen Sinn, wenn ich sie selber anbaue und dann einfach bei Bedarf aus dem Erdreich hole. Das dürfte kein Problem sein, wenn sie einmal angewurzelt ist da sie sich vermehren soll „wie Unkraut“. Es wird sogar angeraten eine Sperre ins Erdreich zu setzen, da man diese Sonnenblumenunterart niemals später losbekommen würde.

    Ich habe nun versucht einige Knollen in Töpfe zu setzen und hoffe, dass demnächst mal auf der Fensterbank etwas grünes aus dem Erdreich schimmert.

    Diese Pflanze beinhaltet Inulin (nicht Insulin!), welches im Dünndarm nicht verdaut werden kann, da dem Menschen das abbauende Enzym fehlt. So gelangt das Inulin unverändert in den Dickdarm und beeinflusst dort die Darmflora positiv. Für Diabetiker ist Inulin interessant, da es sich günstig auf den Insulinhaushalt auswirkt. Faktisch können Diabetiker die Knollen verzehren bis zur Sättigung, da diese kaum als Kohlenhydrateinheiten berechnet werden müssen.
    Ich bekam die Pflanze zum probieren bei einer Bekannten, in deren Familie große Gefahr zur Diabetes angesagt ist und die die Topinamburwurzel quasi zur Vorbeugung einsetzt.

    Bereits als Teenager habe ich von Heliantus Tuberosos gehört, was aus dieser Pflanze gewonnen wird und der Gewichtsreduktion dienlich sein soll. Inulin wirkt appetithemmend.
    Topinambur soll ferner Leber, Galle und Nieren unterstützen und bei aufziehenden Erkältungen helfen.
    Inulin fördert das Wachstum der Darmbakterien und hilft dadurch die Darmflora gesund zu erhalten. Es wird einer Darminfektion vorgebeugt und das Immunsystem gestärkt.

    Diese Pflanze stellt scheinbar im Anbau nur geringe Ansprüche an Klima und Boden, sie bevorzugt siebfähige, humose Sandböden mit Grundwassernähe.

    Auch an den Standort stellt sie keine Ansprüche

    Pflanztermin:September/Oktober und April/Mai
    Reihenabstand:40 cm x 30 cm
    Pflege:Topinambur kann von Echtem Mehltau befallen werden. Eine Bekämpfung dieser Krankheit ist nicht erforderlich. Unkrautbekämpfung sollte mechanisch erfolgen. Starke Verunkrautung im Jugendstadium vermeiden, später sind die Pflanzen kräftig und relativ resistent. Knollen vor Mäusefraß im Herbst schützen. Also genau die richtige Pflanze fürs Katzenasyl 😉 Übrigens habe ich das schon auf landwirtschaftliche Seiten gelesen, dass deren gesamter Bestand dieser Wurzeln von Mäusen gefressen wurde, somit also sicher nicht die schlechteste Art von Ernährung, wenn ich daran denke, dass die Mäuse hier Royal Canin bevorzugen 😉

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