Versuchen Sie es doch einmal und ziehen sich Ihre eigene Plumeriapflanze. Bekannt sind diese Sukkulenten auch unter den Namen Pagodenbaum, Tempelbaum, Jasminbaum oder Frangipani.
Aus Samen gezogene Plumerias weichen meist in der Farbgebung von den Mutterpflanzen ab. Bei diesen Samen erhalten Sie vielleicht völlig neue Blütenfärbungen wobei sie sich schon an der Blütenfärbung der Mutterpflanze orientieren können. Die Lueng Thamm Plumerias aus Samen zu ziehen macht Spaß und ist aufregend.
Auch wenn wir berücksichtigen, dass diese Pflanzen in asiatischen Ländern eine besondere Bedeutung besitzen. Gelten sie doch dort als Sinnbild der Unsterblichkeit (Tod und Wiedergeburt) daher findet man sie dort sehr oft bei Tempelanlagen und Friedhöfen. Die Blüten verströmen einen umwerfenden Duft und deshalb werden sie auch für die berühmten Blütenkranze verwendet. In den Tropen sind sie ein Alltagsgewächs, welches dort fast ganzjährig blüht.
Ich selber will es versuchen an den Samen von Plumeriasamen
Frangipani – Lueang Thammasart in der Blütenfarbe : regenbogenfarben bzw. orange / gelb / rot ….
Frangipani – Aussie Pink – Blütenfarbe : pink mit gelbem Zentrum und diese Pflanzen habe ich bezogen vom Exotenversand, der Frangipani, Adenium und andere exotische Pflanzen und Samen liefert. Dort befindet sich auch eine leicht verständliche Frangipani Pflanzanleitung.
Aus Samen gezogene Plumerias sind in der Blütenfärbung meist nicht identisch mit der Mutterpflanze, da die Insekten bei der Bestäubung nicht darauf achten sich nur an gleichen Pflanzen zu „bedienen“. Auf diese Weise können Sie, auch wenn es lange bis zur Blüte dauert (ca. 3-6 Jahre), neue Varietäten dieser tollen Pflanze erhalten.
Ich selber werde einen anderen Weg versuchen, durch den vielleicht sogar mehr Erfolg angezeigt ist als durch das Eintopfen: die Küchenpapiermethode.
benötigt werden pro Samen/Samengruppe
3 Blätter Küchenpapier, eine Blumenspritze und ein Folienbeutel, eventuell Wäscheklammern
ein wasserfester Stift oder Klebeetiketten oder wie in meinem Fall Klarsichthüllen.
Drei Blätter Küchenpapier werden auf eine glatte Fläche gelegt. Die Samen werden auf dem mittleren Haushaltspapier ausgebreitet. Am besten mit den Flügeln nach oben. Wenn nämlich der Samen nach unten zeigt, wo sich später auch die Wurzel entwickeln wird, ist das Eintopfen später leichter.
Das rechte und das linke Haushaltspapier leicht mit Wasser bestäuben, keinesfalls so, daß es tropft. Im Anschluß das rechte Blatt auf die Mitte legen und dann das linke Blatt auf die Mitte legen (es geht natürlich auch umgekehrt 🙂 Evtl. leicht mit Wasser bestäuben, es darf keinesfalls tropfen! Dennoch sollten die Samen sichtbar sein.
Nochmals falten (dabei aber bitte nicht die Samen verletzen) und in einen Folienbeutel legen. Innerhalb dieser Folie entsteht eine Art Gewächshausklima und das Wasser geht „quasi durch einen eigenen Wasserkreislauf“. Es kann von einigen Tagen bis zu drei Wochen dauern, bis die Samen keimen.
Je nach Möglichkeit diesen beschrifteten Beutel entweder mit Wäschklammern oder in eine Schublade geklemmt an einem relativ warmen, aber dennoch schattigen, Ort aufhängen.
Sinnvoll ist es, die Samen so aufzuhängen, dass Samen entweder längs in das Küchenpapier gelegt werden, oder aber später so in die Folie eingebracht werden, dass die „Flügelchen“ nach oben sehen und nicht zur Seite. Da die Wurzeln nach unten wachsen. So wird es mit dem Eintopfen leichter 😉
Die Sämlinge hassen nasse Füsse. Der Gewöhnungsprozeß an die Sonne dauert nach der Keimung länger und erst langsam sollten die jungen Pflänzchen innerhalb eines Jahres an volles Sonnenlicht gewöhnt werden.
Die Samen dürfen auf keinen Fall austrocknen – alles muss leicht feucht beleiben! Jetzt heißt es also „Daumen drücken“, dass es funktioniert und in Küchenpapier die Plumerias keimen.
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Stark zwei Wochen hat es bei mir gedauert bis die Wurzeln gut sichtbar waren. Am besten nach dem Ablauf von 7 Tagen täglich kontrollieren. Wir wollen ja nicht, dass die empfindlichen Wurzeln sich durchs Küchenpapier arbeiten und wir sie bei einem Rettungsversuch verletzen.
Es ist ein Freude, und ein ganz besonderes Gefühl, zu sehen, wie Exoten ihre ersten Wurzeln ausstrecken. Bei den Plumerias scheinen sich die Mixed Hawai noch etwas Zeit lassen zu wollen, während die Lueang Thammasart alle fünfe nun mit Wurzeln ausgestattet sind.
Ich habe sie nun in Erde eingepflanzt und versucht, mittels eines kleinen Tütchens eine Art „Gewächshausklima“ herzustellen. Ob das sinnvoll ist weiß ich noch nicht. Harry Potter bekommt die „normale Version“ des Einpflanzens.
Aussie Pink bereitet mir ebenfalls die Ehre. Dazu aber später. Hier sind, zumindest vier Samen zu Wurzeln gekommen.
Alle 5 sind am 24.4.2008 mit kräftigen Wurzeln, rund 1 bis 1,5 cm ausgestattet. Für einen Laien wie für mich wirken die Aussie Pink als die kräftigsten. Ob es tatsächlich so sein wird, wird die Zukunft zeigen.
Mixed Hawai sieht irgendwo so aus, als hätten sie nicht vor mir die Freude zu bereiten auszutreiben. Erstaunlich, da sie ebenso behandelt wurden wie die anderen Plumerias und an selbiger Stelle „aufgehängt“ waren.
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Eine verrückte Idee war es vielleicht, die Erdtöpfchen in einen Plastikbeutel zu setzen um eine Mini-Gewächshausatmospähre zu verbreiten. Bisher scheint es den Pflanzen gut zu bekommen.
Die eine oder andere Pflanze hat bereits die Flügelchen abgestreift und steht nun als Setzling im Blumentopf.
Am 3. Mai zeigt sich bei einer Sorte bereits das zweite Blattpaar, während bei anderen noch die Flügelchen abgestreif werden müssen. Alle Pflanzen – außer den Mixed Hawai – scheinen sich vom Samen in Plumeria und nun zur Pflanze zu entwickeln.