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Archive for the ‘Wiesenblumen’ category

Na, da bietet mir mein Außenlager ja nochmals eine Pflanze an, die unter Naturschutz steht. Eigentlich für mich unvorstellbar, da ich diese Pflanze hier ständig sehe und als Kind eine Wiese ohne Wiesenschaumkraut nicht denkbar war. Dennoch: in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ein erheblicher Bestandsrückgang zu verzeichnen, deshalb wird diese Art dort als gefährdet eingestuft.

Es liebt feuchten bis nassen Laub- und Tannenwälderboden. Im Außenlager handelt es sich um eine frische, eigentlich sogar feuchte Wiese, die für Futterzwecke dient.

Erstaunlich: Ein Handsträußchen ist in Bayern gestattet, s. Art. 28 Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatschG). Aber in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist ein solcher Griff sträflich. Durch den erheblichem Bestandsrückgang wird die Art dort als gefährdet eingestuft (Rote-Liste Status 3, d.h. „bitte nicht pflücken“).

Sie gehören zu den Kreuzblütler (Brassicaceae/ Cruciferae), die weltweit mit 350 Pflanzengattungen verbreitet sind. Bei uns finden sich rund 45 Gattungen, unter ihnen die Gattung Cardamine (u.a. Wiesenschaum-kraut) oder z.B. Brassica ( u.a. diverse Kohlsorten, s.o.). Eine Blüte besteht aus aus 4 Kelchblättern (Sepalen) und 4 Kronblättern (Petalen), die über Kreuz stehen.

Beinahe wie eine Rosette wirkt sie, diese bis 60 cm hohe Feuchtwiesenart, bodennah rosettenartige Grundblätter und unpaarig gefiederte Teilblättchen im oberen Stängelabschnitt. Der hohle Stängel ist fast rund, die Blütenstände blasslila, -rosa oder weiß.

Jetzt im April/Mai zeigen sich bei mir diese Blumen.

Schön, dass die Natur mir etwas schenkt, was unter Naturschutz steht, aber in unserem Außenlager blüht. Da sie unter Naturschutz steht wäre das Ausgraben der Pflanzen verboten, wobei Blüten und Kelchblätter gesammelt werden dürfen.

Um ihren Bestand zu „sichern“ streut sie ihre Samen, die dann innerhalb von einigen Jahren zu Pflanzen werden.

Als Frühjahrsbote, im April blühend, hat sie viele lange und schmale Blüten, die an einen Schlüsselbund erinnern und ihr dadurch ihren Namen gegeben haben. Der Legende nach handelt es sich dabei um den Schlüsselbund von Petrus. Ein Grund, warum sie in Deutschland auch Himmelsschlüssel genannt wird.

Der Schlüsselblume wurden bereits vor Urzeiten einige Fähigkeiten zugesprochen wie beispielsweise „dass man durch den Gebrauch der Schlüsselblume schön wird“. Sie schworen darauf, dass die Schlüsselblume ein Anti-Falten-Mittel sei und dass man auch lästige Sommersprossen durch die Schlüsselblume verschwinden lassen könne. Zusammen mit Leinsamenöl soll die Schlüsselblume auch Verbrennungen geheilt haben.

Das Gesicht mit dem aus den Blumen
gepressten Saft bestrichen,
vertreibt die Runzeln in demselben.
erzählte das (Dr. Ferdinand Müller | 1873)
(Das große illustrierte Kräuterbuch)

Wissenschaftlich nachgewiesen wurden immerhin zwischenzeitlich die krampflösenden, entgiftenden und schleimlösenden Wirkungen der Schlüsselblume. Die Schlüsselblume wird daher auch als Wirkstoff in Medikamenten als Antikrampf- und Beruhigungsmittel eingesetzt.

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